5 Einsteiger-Tipps für Strick-Anfänger

Mit Nadel und Garn umzugehen ist schon eine Kunst für sich. Und dennoch ruft das Stricken immer wieder neugierige Anfänger auf den Plan. Zurecht! Denn das Stricken ist nicht nur eine besonders nachhaltige und persönliche Methode Kleidung herzustellen, sondern stellt für viele Strickbegeisterte auch ein wertvolles und entspannendes Hobby dar. Sich in seine Arbeit zu vertiefen, um den Stress des Alltags zu vergessen, gelingt durch das Stricken besonders gut, da es viel Konzentration fordert. Dadurch kann das Stricken sogar deine psychische Gesundheit verbessern! Aber nicht nur das. Gestrickte Kleidungsstücke sind außerdem oft viel günstiger oder hochwertiger als industriell gefertigte Textilien und zählen zu den besten Geschenken, die man seinen Liebsten machen kann. Um dich als blutiger Anfänger in der Welt des Strickens besser zurechtzufinden, beantworte ich dir in diesem Blogbeitrag, die wichtigsten fünf Fragen rund ums Stricken. Wann fange ich am besten mit dem Stricken an? Womit sollte ich als Anfänger beginnen? Was benötige ich, um loszulegen? Wo kann ich das beste Strick-Material besorgen? Und zu guter Letzt die Frage aller Fragen: Wie strickt man?

Wann fange ich am besten mit dem Stricken an?

Das hängt ganz davon ab, was du stricken möchtest und zu welchem Zweck. In anderen Worten: Wie lange hast du Zeit? Wenn du als Anfänger Socken stricken willst dürftest du dafür nur wenige Stunden und höchstens ein paar Tage benötigen. Ein Schal dürfte hingegen schon etwas eine Woche deiner Zeit in Anspruch nehmen. Natürlich kommt es hier auch darauf an, wieviel Stunden du täglich für deine Projekte aufwendest. Wenn du dich entschieden hast einen schlichten Pullover zu stricken, kannst du mit ein paar Monaten rechnen, in denen du an den einzelnen Teilen arbeitest und diese zusammenfügst. Wenn es sich bei deinem Pullover um einen trendigen, hässlichen Weihnachtspullover mit ausgefallenem Motiv handelt, solltest du tatsächlich ein halbes Jahr oder noch mehr Zeit einplanen. Schließlich wirst du nicht durchgängig jeden Abend zwei Stunden Zeit aufbringen können. Wenn der Pullover also noch rechtzeitig zum kommenden Weihnachtsfest tragfertig sein soll, kannst du bereits mit der Planung beginnen und bald mit dem Stricken beginnen.

Womit sollte ich als Anfänger beginnen?

Es gibt natürlich keine festen Vorgaben dafür, mit welchen Projekte du als Anfänger einsteigen solltest. Allerdings solltest du beachten, dass dir anfangs noch viele Fehler passieren können und deine Muster und Maschen noch etwas unregelmäßig sein können. Deswegen macht es am meisten Sinn, wenn du dich zu Beginn an kleinen und simplen Projekten versuchst. Ich kann dir dazu Socken, Schals oder Mützen empfehlen. Natürlich sind auch ausgefallenere, kleine Projekte wie Tasche oder Geldbeutel möglich. Ausschlaggebend ist, dass der Prozess nicht zu kompliziert und das Projekt nicht zu umfangreich ist. Schließlich musst du ja auch noch herausfinden, ob das Stricken wirklich etwas für dich ist.

Was benötige ich, um loszulegen?

Dem RTL zufolge benötigst du lediglich vier Dinge abseits von deinen Materialen, um loszulegen. Klar; mit der Zeit wirst du dir noch mehr Zubehör zulegen, das dir zusätzlich helfen wird, aber für den Anfang reichen die folgenden vier Werkzeuge komplett aus. Zuallererst benötigst du eine Stricknadel aus Holz oder Metall. Diese kann vor allem in ihrer Oberfläche und Stärke variieren. Je nach Vorliebe kannst du unterschiedlich griffige Nadeln verwenden. Je stärker das Garn, desto stärker muss deine Nadel sein. Für Pullover benötigst du zum Beispiel mittelstarken Garn, dementsprechenden brauchst du auch eine mittelstarke Nadel. Aber dazu später mehr. In aller Regel bist du mit einem Set, das dir Nadeln verschiedener Stärken bereitstellt, am besten bedient. So kannst du dich von kleinen Projekten mit feinen Garnen zu dicken Pullovern mit den starken Garnen hocharbeiten. Als nächstes benötigst du auch noch eine Häkelnadel. Mit dieser kannst du kleine Fehler wie zum Beispiel Laufmaschen durch Zupfen ausbessern. Auch nicht fehlen dürfen Maßwerkzeuge zum Abmessen und Zuschneiden deiner Materialien. Dazu ist alles geeignet, was du bereits an Messwerkzeugen parat hast. Zu guter Letzt darf auch eine gute Schere nicht fehlen. Zum Stricken reicht keine Papierschere aus. Denn diese sind oft so stumpf, dass sie keine sauberen Schnitte ermöglichen und die Gefahr von unschönen Ausfransungen erhöhen. Deswegen solltest du dir eine neue, scharfe Handarbeitsschere zulegen.

Wo kann ich das beste Strick-Material besorgen?

Jetzt wo du dir über deine Ausrüstung im Klaren bist, benötigst du natürlich noch einen Überblick über die verschiedenen Materialien, die du für deine Projekte verwenden kannst. Ausschlaggebend sind dabei die Stärken der Garne. Während Garne, die mit einer Eins beschriftet sind, besonders fein sind, sind 6-er Garne besonders dick und stark. Mit aufsteigender Stärke sind diese Garne für zunehmende dicke und wärmende Kleidungsstücke geeignet. Zur Veranschaulichung: Ein 1-er Garn ist zum Beispiel für Socken geeignet, während du ein 5-er Garn für besonders dicke Weihnachtspullover verwenden kannst. Doch das ist nicht die einzige Variation zwischen Garnen. Zusätzlich werden Garne nach ihrem Material. Die zahlreichen natürlichen und synthetischen Garne haben nämlich unterschiedliche Eigenschaften. Besonders in ihrer Strapazierfähigkeit, Tragekomfort und Wärmefähigkeit unterscheiden sie sich. Ob nun Merinowolle, Baumwolle, Chenillewolle oder doch Polyesterfleece am besten für dein Vorhaben geeignet sind, kann dir ein Experte am besten beantworten. Deswegen lege ich dir auch nahe für deinen Einkauf ein Fachgeschäft zu konsultieren. Zwar könnten die Preise des Materials etwas höher sein, jedoch ist die Beratung durch die Verkäufer für blutige Anfänger unverzichtbar.

Wie strickt man?

Natürlich könnte ich nun einfach Schritt für Schritt beschreiben, wie Maschen grundsätzlich gestrickt werden, aber möchte ich den besten Lernweg für dich selbst finden. Deswegen solltest du dich fragen, welcher Lerntyp du bist. Lernst du gut, indem du Texte liest? Helfen dir Begleitvideos bei deinem Lernfortschritt? Benötigst du menschliche Interaktion, um produktiv zu sein? Je nach dem, wie du deinen Lerntyp einschätzt, kannst du entweder ein Lehrbuch konsultieren, Youtube-Videos suchen und in Echtzeit den Strickprozess erlernen oder um die Hilfe eines Strickprofis bitten. Im Angesicht der Corona-Pandemie ist der letzte Punkt natürlich leichter gesagt als getan. Deswegen ist es im Moment das Beste, wenn du dich an Youtube-Tutorials hältst und dich mit deinen Fragen an das Strickforum wendest, wo dir erfahrene Stricker liebend gern Rede und Antwort stehen werden.

Nun weißt du genug, um dich auf dein erstes Projekt zu stürzen. Diese fünf Tipps haben dir den weg bis dahin geebnet, ab jetzt wirst du vor allem durch eigene Erfahrungen lernen. Scheue nicht davor zurück Fehler zu machen. Dir werden so oder so Fehler unterlaufen. Aber aus diesen wirst du wichtige Lektionen ziehen können. Und wenn du dich ranhältst, wirst du vielleicht schon in zehn Monaten deinen Liebsten oder deine Liebste mit deinem selbstgestrickten Weihnachtspullover überraschen können. Viel Erfolg!


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