Santa Claus und der Weihnachtsmann - Wo ist der Unterschied?

Weihnachten ist ein Fest, welches verbindet. Es verbindet Paare, Familien, Gemeinden und auch ganze Städte und Länder. Das Weihnachtsfest kennt keine Grenzen und verbindet die christliche Gemeinde in Europa, Afrika, Asien und über den großen Teich hinaus. Doch während das Fest das Gleiche ist, können wir nicht umhin zu bemerken, dass es doch in jeder Region etwas anders gefeiert wird. Besonders auffällig ist es bei unseren entfernten Verwandten in den USA. Zwar werden dort auch viele traditionelle deutsche Weihnachtsbräuche zelebriert, doch hat es seinen ganz eigenen, modernen weihnachtlichen Charakter angenommen. Der gravierendste Unterschied könnte dabei Santa Claus sein; das amerikanische Gegenstück zum Weihnachtsmann. Aber warum gibt es überhaupt zwei unterschiedliche Figuren, die den gleichen Zweck erfüllen und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden?

So entstand Santa Claus

Wie der Weihnachtsmann hat auch Santa Claus seine Wurzeln in der Tradition des heiligen Sankt Nikolaus. Und wie es für viele Dinge der frühen US-amerikanischen Geschichte üblich ist, sind Immigranten für seine Ankunft in den Staaten verantwortlich. Wikipedia zufolge können die Amerikaner sich dafür vor allem bei den Niederländern bedanken, die sich im 17. Jahrhundert im Siedlungsgebiet von Neu Amsterdam (heute: New York) niedergelassen hatten. Bei genauerer Untersuchung fällt nämlich auf, dass „Santa Claus“ nur eine Abwandlung des niederländischen Wortes für Sankt Nikolaus, nämlich „Sint Nicolaas“ bzw. „Sinterklaas“, ist. Tatsächlich vollzog sich diese Entwicklung bereits vor der Entstehung des europäischen Weihnachtsmannes. Im altehrwürdigen Europa hielt man zu dieser Zeit noch am heiligen Nikolaus fest.

Santa Claus kommt nach Europa

Erst durch die Verwendung von Santa Claus in Werbekampagnen wurde der Abkömmling des Nikolauses zum Symbol der amerikanischen Weihnacht. Spätestens im frühen 20. Jahrhundert fasste das Werbegesicht der Coca-Cola Kompanie auch auf dem europäischen Festland Fuß und ersetzte vermehrt das Christkind und den Nikolaus als Gabenbringer. Der Name dieser Gestalt wurde hierzulande aber ein anderer: der Weihnachtsmann. Während er die Rolle jener religiösen Figuren übernahm, übernahm er allerdings nicht ihre Funktion. Vielmehr ersetze er sie durch weltliches Brauchtum, was Geistliche zurecht als Verlust ansehen. 

Kollegen mit unterschiedlichen Arbeitszeiten

Aufgrund ihres gemeinsamen Ursprunges liegt es auf der Hand, dass sich Santa Claus und der Weihnachtsmann sehr ähnlich sind. Der amerikanische Mythos, dass der Weihnachtsmann am Nordpol lebt und auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten um die Welt fliegt, um Geschenke zu verteilen, erfreut sich auch hierzulande großer Beliebtheit. Doch gibt es schon einige kleine, aber feine Unterschiede. Der europäische Weihnachtsmann tritt ab und an doch noch mit christlichen Motiven auf, die an seine Ursprünge erinnern. Außerdem ist es nicht ungewöhnlich ihn mit roter Stoffhose und rotem Kittel zu sehen, während er in den Vereinigten Staaten ausschließlich in einem langen, roten Mantel auftritt. Der gravierendste Unterschied, welcher die beiden so verschieden wirken lässt, sind aber ihre Arbeitszeiten. In Deutschland findet die Bescherung am Abend des 24. Dezembers statt. Für gewöhnlich lassen die Eltern die Kinder im Glauben, dass der Weihnachtsmann durch die Terassentür kam und seine Geschenke abgeliefert hat. Alternativ begegnen manche Kinder sogar dem Weihnachtsmann, der an der Tür klopft, um seine Geschenke persönlich zu übergeben. In den USA kommt Santa Claus stattdessen erst spät in der Nacht zum Einsatz. Nachdem die Familien vom Weihnachtsgottesdienst heimgekommen und ins Bett gegangen sind, landet Santa mit seinem Schlitten auf dem Dach ihrer Häuser und steigt durch den Kamin in ihre Wohnzimmer ein, um seine vielen Geschenke abzulegen. Er bringt in der Regel auch deutlich mehr Geschenke als der Weihnachtsmann. Die Kinder, die am Morgen des 25. Dezembers ihre Geschenke öffnen dürfen, finden dann nur noch ein ausgetrunkenes Glas Milch und Kekskrümel auf einem Teller vor dem Kamin vor, die auf die Anwesenheit des Weihnachtsmannes hindeuten.

Wie du siehst, sind diese zwei Gestalten trotz ihres unterschiedlichen Namens gar nicht so verschieden. Zwar arbeiten sie zu unterschiedlichen Zeiten, doch dienen sie dem gleichen Zweck: Unseren Kindern die Magie der Weihnacht zu zeigen. Denn was gibt es Besseres als Kind als gespannt in einen wunderschön gestrickten Weihnachtspullover gekleidet zu warten und dann in das Wohnzimmer zu kommen und dort eine Ansammlung von Geschenken vorzufinden? Egal zu welcher Tageszeit, Weihnachtsmann und Santa Claus verbinden Kinder und Familien auf der ganzen Welt.


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