Weniger Müll an Weihnachten
Laut der offiziellen Internetseite unserer Bundesregierung ist die Menge des Plastikmülls in Deutschland zwischen den Jahren 2005 und 2015 um ca. 30% angestiegen. Maßgeblicher Faktor dafür sind unsere Weihnachtsfeste. Vor allem das ganze Geschenkpapier kommt mir in den Sinn, das nach der Bescherung zusammengeknüllt zu einem Berg aufgetürmt wird. Viele kleine Faktoren rund um das Weihnachtsfest haben kurz- und langfristige Folgen für die Höhe des deutschen Plastikmülls. Während günstige Deko oft nur ein Weihnachtsfest übersteht und dann im Müll landet, überlebt ein unliebsames Geschenk noch ein paar Monate, bevor es so gut wir unbenutzt im Hausmüll endet. Wo können wir zu Weihnachten ansetzen, um unseren persönlichen Plastikmüll zu reduzieren?
Geschenke und ihre Verpackungen
Geschenkpapier ist verständlicherweise der größte Sündenbock, wenn es um weihnachtlichen Müll geht. Viele der Papiersorten haben eine Beschichtung, die auch das Recycling von Papier erschweren. Am besten kannst du den Geschenkpapiermüllberg mit wiederverwendbaren Stofftaschen umgehen, welche du jedes Jahr auf’s Neue verwenden kannst. Wenn dir das zu eintönig sein sollte, kannst du auch einfach den bereits vorhandenen Hausmüll upcyclen. Alte Landkarten, unbenutztes Backpapier, leere Klopapierrollen und ausgelesene Zeitungen bieten die perfekte Grundlage für dein eigenes kreatives Geschenkpapier.
Doch nicht nur die Verpackung zählt. Natürlich ist auch wichtig, was sich unter der Schale verbirgt. So versuche ich nur Geschenke zu besorgen, die einen langfristigen Nutzen für den Beschenkten habe. Damit kann ich so gut es geht sicherstellen, dass das Geschenk nicht unbenutzt auf der Müllkippe landet. Am liebsten schenke ich Kleidungsstücke wie einen Weihnachtspullover mit lustigen Motiven, die zum einen Spaß bereiten und auf jeden Fall angezogen werden können. Außerdem passen die Weihnachtspullis super zum Anlass.
Die Bundesregierung empfiehlt auch das Verschenken von immateriellen Dingen wie Spenden an Hilfsorganisationen im Namen des Beschenkten. Der Nutzen liegt auf der Hand. Im Normalfall besteht hier nicht einmal die Möglichkeit, dass Plastikmüll anfallen könnte.
Weihnachtsdeko
Ganz allgemein hast du hier zwei Möglichkeiten: weniger, aber dafür bessere Qualität, oder gleich viel, aber selbst gemacht.
Auch wenn es beim ersten Einkauf dem Geldbeutel wehtut, kann ich dich nur ermutigen auch mal zu hochwertigeren, also oft auch teureren, Dekoartikeln zu greifen. Diese werden dir garantiert länger erhalten bleiben, wenn du vorsichtig mit ihnen umgehst. Zwar wirst du davon wohl nicht so viel kaufen, wie von den günstigen Dekoartikeln von IKEA und Co., aber dafür wirst du dich an ihnen höchstwahrscheinlich mehr erfreuen. Außerdem bietet dezenterer Weihnachtsschmuck auch einiges für’s Auge!
Wenn du aber mit Liebe zum Detail schmückst, kannst du auch komplett auf die Marke Eigenbau umsteigen. Selbstgemachte Deko wird sicherlich kein Neuland für dich sein, aber du wirst deinen Augen nicht trauen, wenn du nach Dekoideen googelst. Neben den Klassikern gibt es zahlreiche stilvolle und süße Dekoideen aus Wolle, Tannenzapfen, Mistelzweigen und Ähnlichem. Auf Pinterest wirst du sicherlich die passende Inspiration finden.
Essensverpackungen
Auf der Hand liegt natürlich, dass du beim Einkauf der Lebensmittel für das Weihnachtsessen auf die Verpackungen achten kannst. Wenn du es nicht schon tust, kannst du zum Beispiel bei Obst und Gemüse am einfachsten auf Plastik verzichten. Das Fleisch, wenn es welches gibt, ist beim Metzger oft auch beinahe verpackungsfrei zu haben, aber da erzähle ich dir sicherlich nichts Neues.
Wirklich interessant wird es erst bei den Süßigkeiten! Passend zu den bekannten Motiven werden Schokolade, Gelee und Marzipan in allen erdenklichen Größen und Formen angeboten. Sehr oft kommt es vor, dass viele kleine Leckereien, die individuell verpackt sind, nochmals in einer größeren Tüte verpackt angeboten werden. Hier kommt unglaublich viel vermeidbarer Plastikmüll zusammen. Versuche also die Produkte zu bevorzugen, die auf exzessive Verpackungen verzichten. Alternativ, denn wir wollen uns ja nicht zu sehr einschränken, kannst du auch in Papier verpackte Süßigkeiten bevorzugen oder auf recycelte Verpackungen zurückgreifen.
Kompletter Verzicht wird nicht möglich sein, aber den besten Weg bieten dir wohl die guten alten selbstgemachten Weihnachtsplätzchen. Der Müll, der für die Zutaten anfällt, ist in der Regel deutlich geringer als der Müll der Süßigkeiten aus dem Supermarkt!
Fazit
Wie bei so vielen Dingen im Leben, gilt auch für deine nachhaltigen Weihnachtsvorsätze folgendes. Es geht hierbei nicht darum, dass du das plastikfreie oder müllfreie Weihnachtsfest meisterst. Nein, im Gegenteil, du kannst es gar nicht schaffen. Es geht vielmehr darum, dass wir uns alle Gedanken machen und kleine Änderungen vornehmen, die in der Summe einen großen Unterschied machen.
Denn so können auch ein Weihnachtpullover und die selbstgemachten Plätzchen den Anstieg des deutsche Plastikmülls stoppen. Wir schaffen das zusammen – besonders an Weihnachten!